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STROM SPEICHER

Heute wird bereits die Mehrheit der Photovoltaikanlagen gemeinsam mit einem Stromspeicher installiert, denn Speicher sind technologisch ausgereift und deutlich günstiger als noch vor wenigen Jahren.

Was bringt mir ein Stromspeicher?

Photovoltaikanlagen ohne Speicher produzieren Solarstrom, den du sofort verbrauchen musst. Dies ist selten effektiv, da der Strom ja nur am Tag erzeugt wird. In dieser Zeit ist jedoch der Strombedarf der meisten Haushalte gering. Üblicherweise ist der Strombedarf in den Morgen- und den Abendstunden am höchsten. Mit einem Speicher kannst du den tagsüber nicht benötigten Solarstrom dann in diesen Zeiten nutzen. Damit verringerst du deine Stromrechnung und erhöhst die Unabhängigkeit vom deinem Energieversorger.

Für Betreiber privater Photovoltaikanlagen ist es inzwischen günstiger, den Solarstrom selbst zu verbrauchen, als ihn in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen und dafür die Einspeisevergütung zu erhalten. Seit 2011 liegt diese nämlich unter dem Strompreis und mittlerweile macht sie noch weniger als ein Fünftel der Kosten für den Netzstrom aus. Klar, dass die Nachfrage insbesondere nach Batteriespeichern deutlich gestiegen ist.

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Wieso erhöht sich der Eigenverbrauch durch einen Stromspeicher?

Der Zweck von Stromspeichern ist klar: Sie stellen den selbst erzeugten Solarstrom genau dann zur Verfügung, wenn dieser gebraucht wird – meist in den Abend- und Nachtstunden.

Mit einer Photovoltaikanlage ohne Speicher auf einem Einfamilienhaus, kann du etwa 30% des erzeugten Solarstroms selbst nutzen. Das sind alle Geräte, die ständig Strom benötigen, beispielsweise Kühlschränke, Warmwasserboiler und alles was auf Standby tagsüber im Haus ständig angeschlossen ist. Diese restlichen 70% des von der PV-Anlage erzeugten Stromes werden ins Netz eingespeist und mit einer Förderung vergütet.

Da eine PV-Anlage tagsüber den meisten Strom produziert, die meisten Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Geschirrspüler, Backöfen und Herde jedoch in den Abendstunden benutzt werden, brauchte es eine Lösung. Mithilfe eines Stromspeichers kannst du den überschüssigen Solarstrom, der am Tag entsteht, in der Batterie speichern und zu einem späteren Zeitpunkt wieder verbrauchen.

Auf diese Weise ist es möglich, einen Großteil der benötigten Strommenge mit dem durch die Photovoltaikanlage solar erzeugten Strom abzudecken.

Mit einem Stromspeicher erhöht sich damit dein Eigenverbrauch auf 50-80 Prozent. So wirst du unabhängiger vom Energieversorger, kannst deine Kapazitäten besser nutzen und sparst gleichzeitig Stromkosten. Bei der Integration einer Wärmepumpe, eines E-Autos und eines intelligenten Energiemanagementsystems, das Speicherung und Verbrauch gezielt optimiert, kann deine Eigenverbrauchsquote sogar bis zu 90 Prozent erreichen.

 

Was kostet ein Batteriespeicher in 2023?

Ein Speicher für ein typisches Einfamilienhaus sollte eine Kapazität zwischen 5 und 15 kWh haben. Die Kosten solcher Batteriespeicher dieser Größenordnung liegen mittlerweile durchschnittlich bei 1.400 € pro Kilowattstunde Speicherkapazität. Wobei kleinere Speicher im Verhältnis teurer sind als große Solarstromspeicher.

Kleine Speicher mit nur 5-6 kWh Speicherkapazität kosten etwa 6.000 € bis 8.000 €. Ein großer Speicher mit einer Kapazität von 7-10 kWh ist hingegen für 8.000€ bis 11.000€ erhältlich.

Einen entscheidenden Unterschied macht auch die Auswahl des Herstellers. Während chinesische Hersteller recht „preisgünstige“ Modelle anbieten, finden sich deutsche Hersteller eher im oberen Preissegment.
Natürlich muss man immer noch das Gesamtkonzept und die dahinterstehende Leistung im Einzelnen betrachten.

Stromspeicher im Allgemeinen stehen ja auch oftmals in der Kritik, sich über einen langen Zeitraum nicht zu rechnen. Diese Aussage resultiert noch aus Zeiten, in der Speicher recht teuer waren und die Strompreise auf einem vergleichsweise niedrigem Niveau. Während 2013 für eine Speicherleistung von 1 kW noch circa 2500 € bezahlt werden mussten, haben sich die Preise bis heute nahezu halbiert.

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Wie ist die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage mit Stromspeicher?

Die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage mit Stromspeicher lässt sich leicht überschlagen, indem du den Anschaffungspreis mit den Einnahmen durch die Anlage in den nächsten 20 Jahren vergleichst. Da die Einspeisevergütung für 20 Jahre gewährt wird, bietet sich im ersten Schritt der Zeitraum an. Der Gewinn ergibt sich aus den eingesparten Stromkosten und den Einnahmen, die durch die Einspeisung von Strom ins öffentliche Netz erzielt werden. Das Ziel ist immer, die höchstmögliche Unabhängigkeit vom Versorger zu erreichen. Je besser also die Kapazität des Solarstromspeichers auf die Größe und Leistung deiner Photovoltaik-Anlage abgestimmt ist, umso besser lässt sich der Eigenbedarf decken.

Dabei spielt der 20-jährige Betrachtungszeitraum nur eine Rolle in Bezug auf die Einspeisevergütung. Da diese für 20 Jahre gewährt wird. Der Stromspeicher kann aber meist noch darüber hinaus betrieben werden. Einige Stromspeichermodelle haben 10.000 Ladezyklen, das heißt, bei 300 Ladezyklen pro Jahr könnte der Speicher damit sogar 30 Jahre genutzt werden.

Schauen wir uns ein Beispiel an.

Du hast einen Haushaltsstromverbrauch von 4.500 kWh und entscheidest dich für eine 7 kWp Photovoltaikanlage mit einem Stromspeicher mit 7,6 kWh Speicherkapazität für 20.000 € Netto. Damit erreichst du etwa 70 Prozent Unabhängigkeit vom Stromversorger und sparst bei einem Strompreis von 36 Cent jährlich 1.134 € Stromkosten ein. In 20 Jahren belaufen sich dann deine Stromkostenersparnisse auf 22.338€.

Stromkostenersparnis nach 20 Jahren = 4.500 kWh x 0,70 x 0,36 € x 20 Jahre = 22.680 €

Hinzu kommen noch die Einnahmen, die durch die Einspeisung des erzeugten Stroms ins öffentliche Netz erzielt werden. Hier gewährt der Staat über 20 Jahre eine feste Einspeisevergütung pro Kilowattstunde. Bei unserer Beispielanlage werden jährlich etwa 3.850 Kilowattstunden Strom ins Stromnetz eingespeist. Bei der aktuellen Einspeisevergütung von 8,2 Cent pro kWh beläuft sich das noch einmal auf etwa 300 Euro pro Jahr. Also über eine Laufzeit von 20 Jahren noch einmal 6.000 Euro zusätzlich.

Wichtig: Die Anlage wird natürlich auch nach 20 Jahren immer noch Strom produzieren. Wenn auch etwas weniger. Und nicht zu vergessen, die Strompreise werden sicherlich auch zukünftig steigen, was noch einmal einen erheblichen Effekt auf die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaik-Anlage haben wird.

Soll ich bei meiner Bestands PV-Anlage einen Stromspeicher nachrüsten?

Es kommt auf das Installationsdatum deiner Photovoltaikanlage an, ob eine Speichernachrüstung sinnvoll ist. Wurde deine Anlage vor 2009 installiert, ist die Nachrüstung eines Batteriespeichers nicht sinnvoll, da du noch eine sehr hohe Einspeisevergütung erhältst. Ab Baujahr 2010 lohnt sich die Nachrüstung oftmals, denn von 2009-2012 wurden Eigenverbrauchsboni auf selbst verbrauchten Strom gewährt. Danach ist die Einspeisevergütung bereits stark gesunken, sodass auch hier die Speicherung der selbst erzeugten solaren Energie wirtschaftlicher ist, als die Einspeisung ins Netz.

Eines ist klar, bei einer niedrigen EEG-Vergütung wird die Solaranlage durch Einspeisung ins öffentliche Netz immer weniger Profit abwerfen. Auch das ist ein guter Grund, einen PV-Speicher nachzurüsten, um so den Eigenverbrauch zu erhöhen.

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