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WALLBOX LADESTATION

Wenn du zukünftig die Anschaffung eines Elektro-Autos planst oder bereits Besitzer eines solchen bist, musst du dich mit dem Thema der Lademöglichkeit des E-Autos befassen. Eine Ladestation, auch umgangssprachlich Wallbox (aus dem Englischen: Wandladestation) genannt, ermöglicht das komfortable Laden des Elektro-Autos.

Welche Möglichkeiten hast du, um dein E-Auto zu laden?

Zunächst kannst du dein Elektroauto an jeder üblichen Haushaltssteckdose mit 230 Volt laden. Dazu benötigst du lediglich ein spezielles Ladekabel, das über eine Steuer- und Schutzeinrichtung verfügt. Das funktioniert, ist aber nicht die beste Lösung. Denn die normale Steckdose und vor allem die Stromleitungen sind für eine solche Belastung nicht ausgelegt. Im ungünstigsten Fall kann es zur Überhitzung des Kabels und schlimmer noch zum Kabelbrand kommen. Die Ladeleistung beträgt auch nur 3,7 Kilowatt (kW), wobei das Laden, je nach Automodell, bis zu 20 Stunden dauern kann.

Wenn du mit deinem Stromer unterwegs bist, kannst du auch eine der mehr als 27.000 öffentlichen und teilöffentlichen Ladestationen nutzen. Diese wandeln den Wechselstrom (AC) unseres Stromnetzes in Gleichstrom (DC) um, der im Akku deines Fahrzeuges benötigt wird. Etwa 14 Prozent der Ladesäulen sind Schnellladestationen. Diese sind für das Laden mit einem Stecker Typ-2 ausgestattet. Während in Amerika und Asien der Stecker Typ-1 häufig benutzt wird, da das Stromnetz dort einphasig betrieben wird, ist in Europa der Stecker Typ-2 am verbreitetsten. In Europa hat sich das 3-Phasige Netz etabliert. Aber du musst dir keine Sorgen machen, dein Auto mit Stecker Typ-1 nicht laden zu können. Es gibt entsprechende Adapterkabel für Typ-1 und Typ-2. So lassen sich auch E-Autos mit Typ-1-Anschluss an zahlreichen Typ-2- Ladesäulen mit frischem Strom versorgen.

Die bequemste Art, dein Elektroauto zu laden, ist ganz klar die Wallbox zu Hause in deiner Garage oder im Carport. Dabei wird die Ladestation üblicher Weise an der Wand befestigt, die dein E-Auto sicher mit dem Stromnetz verbindet. Im günstigsten Fall liegt ein Starkstrom-Anschluss vor, also Dreiphasen-Wechselstrom mit 400 Volt. Jedoch kannst du deine Wallbox auch mit 230 Volt betreiben. Dazu benötigst du jedoch eine einphasige Wallbox mit 10 bis maximal 20 Ampere. Dadurch verlängert sich die Ladezeit erheblich, da die Ladeleistung lediglich bis zu 7,2 kW beträgt. Zum Vergleich: Eine „normale“ Wallbox hat eine Ladeleistung von 11 kW, größere Modelle sogar bis zu 22 kW.

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Laden mit 11 oder doch lieber mit 22 Kilowatt?

Bei der Kaufentscheidung für eine Ladestation gilt grundsätzlich: Wallboxen mit einer Ladeleistung von bis zu 11 Kilowatt sind im Privatbereich völlig ausreichend und lediglich beim Netzbetreiber anzumelden. Eine Wallbox, die mit bis zu 22 Kilowatt laden kann, ist dagegen genehmigungspflichtig. Außerdem macht eine Wallbox mit einer Leistung von 22 kW nur Sinn, wenn das Auto diesen Strom auch verarbeiten kann. Aktuell sind nur wenige Autos mit Onboard-Ladegeräten von bis zu 22 kW Leistung erhältlich und das oft auch nur gegen Aufpreis.

Ist für jede Wallbox ein Starkstromanschluss notwendig?

Die Dauer des Ladevorganges ist abhängig von der gewählten Art des Stromanschlusses. Je höher die Ladeleistung (in Kilowatt) ausgelegt ist, desto schneller ist der Akku deines E-Autos wieder vollgeladen. Je nach Wandladestation und Ladegerät an Bord des Elektroautos fällt der Ladevorgang deshalb kürzer oder länger aus.

Der ADAC hat einige Richtwerte ermittelt, wie lange das jeweilige System braucht, um einen leeren 40-Kilowattstunden-Akku wieder voll aufzuladen:

  • Haushaltssteckdose mit 230 V, 10 A und 2,3 kW: circa 17 Stunden
  • Wallbox mit 230 V, 16 A und 3,7 kW: circa 11 Stunden
  • Wallbox mit 230 V, 20 A und 4,6 kW: circa 9 Stunden
  • Wallbox dreiphasig mit 400 V (Starkstrom), 3×16 A und 11 kW: circa 3,5 Stunden
  • Wallbox dreiphasig mit 400 V, 3×32 A und 22 kW: circa 2 Stunden

Wie gehe ich bei der Auswahl der Ladestation vor?

Zunächst überlegst du dir am besten, welche Wallbox zu deinem Auto hinsichtlich des Stecker-Types passt und zu welchen Zwecken du sie nutzen willst (mehrere Anschlüsse/Nutzer, Betrieb mit Solarenergie, Lademanagement etc.).

Denke jedoch daran, dass du eine Wallbox mit einer Ladeleistung von bis zu 12 kW beim Netzbetreiber anmelden musst. Überschreitet deine Ladeeinrichtung diese Bemessungsleistung – bringt sie also bis zu 22 kW –, musst du sie vom Netzbetreiber sogar genehmigen lassen.

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Darf du eine Zuleitung für die Wallbox selbst verlegen?

Es klingt nach einem guten Spar-Tipp, wenn du die Zuleitung der Wallbox selbst verlegst. Schließlich verbindest du in der Theorie lediglich ein Kabel vom Elektroverteiler zur Wallbox. Klingt einfach, wenn eventuell sogar schon Leerrohre vorhanden sind.

Allerdings raten wir, wie bei der Wallbox-Installation selbst, dringend dazu, auch diese Arbeiten an Fachpersonal abzugeben und eine entsprechende Firma zu beauftragen. Die Installation deiner eigenen Ladestation darfst du übrigens nicht selbst vornehmen – da brauchst du sowieso einen Fachmann.

Der Umgang mit Strom ist selbst für ambitionierte Heimwerker gefährlich. Zudem verfügen Experten über spezielle Messwerkzeuge und die nötige Expertise für die Wahl des Kabeltyps oder die korrekte Entscheidung für einen Kabelquerschnitt. Sie können für einen sicheren Betrieb der Wallbox garantieren und auch die richtigen Maßnahmen treffen, damit es zu keinen Bränden kommt. Zudem müssen neben der bloßen Verlegung des Kabels auch andere Faktoren, wie z. B. ein FI-Schutzschalter für die Wallbox, der nicht immer in den Modellen integriert ist, berücksichtigt werden.

Zunächst wird die Fachfirma schauen, ob ein Drehstromanschluss (Starkstrom) in der Nähe ist. Wenn nicht, müssen gegebenenfalls noch Wanddurchbrüche und vielleicht sogar Grabungsarbeiten für neue Leitungen erledigt werden.

Auch muss beachtet werden, ob der bisherige Stromzähler für den Anschluss der Wallbox geeignet ist und ob sich im Sicherungskasten genügend Platz für einen Fehlerstromschutzschalter, kurz FI-Schalter, befindet. Wenn nicht, müssen auch hier unter Umständen noch geeignete Voraussetzungen geschaffen werden.

Du kannst im Durchschnitt für die Wallbox mit Montage und Inbetriebnahme zwischen 1.000 und 2.000 Euro veranschlagen.

Doch eine Wallbox lohnt sich auf alle Fälle. Gerade für neuere Elektrofahrzeuge ist immer eine Wallbox mit Starkstromanschluss empfehlenswert, damit die Ladeleistung auch ausreicht, dein Fahrzeug schnell zu beladen und dein Hausstromnetz nicht überlastet wird. Wichtig ist, dass das Ladesystem zu dem deines Elektroautos passt.